Buchzusammenfassung – Souverän Investieren – Gerd Kommer

Artikelbewertung Buchzusammenfassung Souverän Investieren

Für Einsteiger80%
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Praxisorientiert80%
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Mehrwert80%
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Einleitung


In diesem Beitrag teile ich mit euch die Kernaussagen aus dem Buch „Souverän Investieren mit Indexfonds & ETFs* von Gerd Kommer. Das Buch ist vor allem für Einsteiger zum Thema „wie investiere ich mein Geld als Privatanleger erfolgreich an der Börse“ interessant.

Das Buch in einem Satz

Für eine solide, langfristige Geldanlage an der Börse sind für Privatanleger vor allem Indexfonds (ETFs) zu empfehlen.

Inhalt von „Souverän Investieren“

1. Die Funktionsweise von Wertpapiermärkten

1.1 Fonds

  • Fonds unterperformen im Durchschnitt den Markt und die Gewinnerfonds wechseln sich stets ab und sind nicht vorhersehbar. Privatanleger jagen immer nur Renditen hinterher und investieren dort, wo es schon gut gelaufen ist.

1.2 Moderne Portfoliotheorie

  • Die Mehrheit aller Anleger scheitert daran langfristig und dauerhaft den Markt unter Berücksichtigung von Risiko und Transaktionskosten zu schlagen.
  • Finanzmärkte sind informationseffiziente Systeme und haben jederzeit schon alle öffentlichen Informationen eingepreist.
  • Rendite und Risiko hängen stark zusammen.
  • Mittels Diversifikation kannst du zwei Drittel der Wertschwankungen eliminieren, ohne dafür an Rendite einzubüßen.
  • Der wichtigste Einflussfaktor auf die Performance eines Portfolios ist die Asset-Allokation.

1.3 Asset-Allokation

  • Über 90% der Rendite und des Risikos eines Aktienportfolios werden von den in ihm enthaltenen Asset-Klassen bestimmt.

2. Typische Fehler von Privatanlegern

  • Die Nebenkosten von Investments unterschätzen.
  • Den Kursprognosen von Analysten glauben.
  • Aktive Anlagestrategien umsetzen (z.B. in einzelne Aktien und Wertpapiere investieren).
  • Auf die Beratung durch Banken und Vermögensberater vertrauen.
  • Fonds-Ratings Glauben schenken.
  • Glauben, dass Fondsmanager einen Unterschied bewirken.

3. Grundlage einer „souverän Investieren“ Anlagestrategie

3.1. Passives Investieren

  • Ein Indexfonds ahmt einen zugrundeliegenden Index (z.B. DAX oder ATX) nach und hat daher geringere Betriebs- und Kaufkosten als ein aktiver Fonds.
  • Je breiter der zugrunde liegende Index, desto geringer die Schwankungen des Indexfonds.
  • Die wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Indexfonds sind niedrige laufende Kosten (TER – Total Expense Ratio) und niedrige Kauf-/Verkaufskosten (Geld-Brief-Spanne/Transaktionskosten).
  • Bei Indexfonds wird der Preis einmal täglich für den nächsten Tag festgelegt, während ETFs (Exchange Traded Funds) jederzeit an der Börse gehandelt werden und sich ihr Preis ständig an den Markt anpasst. Des Weiteren müssen ETFs keine Barreserve halten.

3.2. Humankapital

  • Das Humankapital ist der heutige Geldwert deines noch nicht erhaltenen Arbeitseinkommens.
  • Je weniger dein Humankapital mit deinem Vermögenskapital korreliert, desto mehr Risiko kannst du am Kapitalmarkt eingehen. Ein Beamter kann also mehr Risiko eingehen als ein Banker.

3.3. Rohstoffe

  • Die Rohstoffpreise sind sehr volatil und haben eine hohe Korrelation zur Inflation. Sie taugen zur Diversifizierung deines Portfolios und können Schutz vor schweren politischen Krisen bieten.
  • Allerdings sollte der Rohstoffanteil in deinem Portfolio nicht mehr als 10% betragen.

3.4. Immobilien

  • Ein zu 100% mit Eigenkapital finanzierte Immobilie hinkt beim Renditevergleich mit einem Anleihen-/Aktienportfolio in den vergangenen 40 Jahren hinterher und Immobilien sind illiquide.
  • Passive Immobilienaktienfonds (REITs) taugen zur Diversifizierung deines Portfolios.

3.5. Währungssicherheit

  • Die Währungsabsicherung bei Aktienfonds ist zu vernachlässigen und wirkt sich nur minimal auf die Rendite deines Portfolios aus.

3.6. Risikofreie Anlagen

  • Die risikoärmsten Anlagen sind kurzlaufende Staatsanleihen mit höchster Bonität, da diese in der Vergangenheit innerhalb von 10 Jahren nie einen Ausfall hatten.
  • Achte darauf, dass Anleihen stets in der heimischen Währung vergeben werden.
  • Wenn du aus Diversifikationszwecken in kurzfristige Staatsanleihen investierst, dann sollte die Restlaufzeit maximal 24 Monate betragen.

4. Dein persönliches Weltportfolio

4.1 Achte beim passiven Investieren auf folgenden Aspekte

  • Einfachheit (wie einfach ist die Anlagestrategie?).
  • Disziplin und Stetigkeit (deine Strategie darf nicht dauernd gewechselt werden).
  • Transparenz der Anlageprodukte.
  • Fokus auf die wichtigsten Einflussfaktoren der Rendite und des Risikos für dein Portfolio: Asset-Allokation, niedrige Kosten und keine legal vermeidbaren Steuern.
  • Konsequentes Vermeiden von Wertpapier-Selektion und Market-Timing.

4.2. Wie risikobehaftet dein Portfolio sein darf bestimmt sich aus dem konservativstem Ergebnis folgender Faktoren

4.3. Indicesauswahl

  • MSCI Indices sind den populären Indices (DAX, Dow Jones, etc.) vorzuziehen, weil sie nach einer wissenschaftlich entsprechenden Methode konstruiert worden sind und meist besser diversifiziert sind.

4.4. Struktur und Aufbau deines Weltportfolios

  • In deinem Weltportfolio sollten alle klassischen Asset-Klassen, die gute Rendite-Risiko-Profile haben, enthalten sein. Ziel ist die Maximierung der Rendite für ein gegebenes Risikoniveau.
  • Dein Portfolio basiert auf Buy-and-Hold (langfristige Anlagestrategie) und die Zusammensetzung sollte sich nicht ändern.
  • Dein Weltportfolio wird in einen risikobehafteten und einen risikofreien Teil unterteilt. Der Großteil deines risikobehafteten Teils sind global gestreute Aktien, weil sie die höchsten Gewinne bringen werden. In deinen risikofreien Teil kommen Anleihen-ETFs, Direktanlage in Staatsanleihen oder Geldmarktanlagen (z.B. Sparbuch).
  • Dein Portfolio sollte relativ simpel sein (mögliche Zusammensetzung beispielsweise: 30% risikofrei, 70% risikobehaftet, davon 55% Industrieländer, 25% Schwellenländer, 10% Immobilienaktien global, 10% Rohstoffe).
  • Es gibt kein perfektes Portfolio.

4.5. Wertpapierauswahl für dein Weltportfolio

  • Entweder du beauftragst einen Honorarberater dafür, oder recherchierst selbst intensiv über die Wertpapiere.
  • Lies, bevor du in ein Wertpapier investierst, alle dazu veröffentlichten Informationsmaterialien.
  • Vermeide zu kleine ETFs (mit einem verwaltenden Vermögen kleiner als 30. Mio. EUR) und Swap-ETFs.
  • Bevorzuge innerhalb einer Asset-Klasse immer den Fonds mit der niedrigsten Gesamtkostenquote (TER).
  • Thesaurierende (in sich selbst wieder investierende) Fonds sind für Anleger in der Vermögensbildungsphase besser als ausschüttende, da keine Kosten für die Reinvestition der Ausschüttungen anfallen.
  • Bevorzuge aus quellensteuerlichen Gründen Aktien-ETFs, die in Irland oder Luxemburg angesiedelt sind.
  • Folgende Webseiten kannst du für die Wertpapierauswahl nutzen: justetf.com, extra-funds.de, morningstar.de, fondsweb.de

4.6. Rebalancing

5. Wichtige Prinzipien für rationale Anleger

  • Baue zuerst deine Schulden ab.
  • Sei nicht gierig und gib dich mit dem Durchschnitt zufrieden.
  • Falle nicht auf die Tricks der Finanzindustrie rein und lasse dich nicht von Bank- und Finanzberater von deiner passiven Anlagestrategie abbringen.
  • Schätze Investitionsnebenkosten gut ein.
  • Rendite und Risiko hängen stark voneinander ab.
  • Ignoriere vergangenheitsbezogene Ertragszahlen, denn je höher die Rendite in den vergangenen Jahren, desto mauer wird sie in den kommenden Jahren.
  • Nutze die Macht der Diversifikation.
  • Schätze deine Risikotoleranz richtig ein.
  • Die Börse ist informationseffizient und alle öffentlichen Informationen stecken bereits im jetzigen Preis drinnen.
  • Investiere in kein Produkt, dass du nicht verstehst.
  • Praktiziere rigoros die Buy-and-Hold Strategie und lass die Finger von aktiven Anlagen.
  • Im Falle eines Crashes solltest du nichts unternehmen.

Über den Autor von „Souverän Investieren“

Gerd Kommer ist Autor, Betriebswirt und Politikwissenschaftler. Er war mehr als 20 Jahre im Firmenkundengeschäft bei Banken und Asset Management-Unternehmen tätig und leitet heute ein Vermögensverwaltungsunternehmen für Privatkunden in München. Sein Buch „Souverän Investieren*“ bekam 2016 den Deutschen Finanzbuchpreis verliehen.

 

Bleib Hungrig!

Dein Pfennigfuchser

 

Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/photos/notebook-workplace-desk-iphone-336634/

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Daniel U.
    7. März 2021 2:51

    Je weniger dein Humankapital mit deinem Vermögenskapital korreliert, desto mehr Risiko kannst du am Kapitalmarkt eingehen. Ein Beamter kann also mehr Risiko eingehen als ein Banker.

    Tolle Zusammefassung :).
    Ich verstehe diese Aussage nicht so recht. Wieso kann ein Beamter mehr Risiko eingehen als ein Banker?!
    Hat der Beamte mehr Humankapital als ein Banker? Oder wie muss ich das verstehen? Danke dir.

    Antworten
    • Hallo Daniel,
      Ein Beamter kann mehr Risiko eingehen, weil dieser eine hohe Jobsicherheit hat und er seinen Job quasi nicht verlieren kann.

      Ein Banker wird zwar mehr Geld verdienen als ein Beamter, allerdings braucht es nur eine Wirtschaftskrise und dann kann er seinen Job verlieren. Weil der Beamte mehr Sicherheit in Bezug auf seine Einkommensquelle hat, kann er am Kapitalmarkt mehr Risiko eingehen.

      LG
      Christopher

      Antworten

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